einfach so

Vom 11. November 2018 bis zum 20. Januar 2019 zeigt die galerie#23 in Velbert-Langenberg unter dem Titel ‚einfach so‘ Werke von 28 Künstlern, die schon einmal in den Räumen der Frohnstraße ausgestellt haben. Dieses Mal sind es Exponate, die zum Preis von 50 bis 999 Euro käuflich zu erwerben sind. Dabei ist Fotografie, Druckgrafik, Malerei und Skulptur.

Dabei sind Ute Augustin-Kaiser, Daniela Baumann, Ralf Bertram, Marlies Blauth, Dietmar Bonnen, Helmut Büchter, Michael Falkenstein, Peter Gornig, Hyacinta Hovestadt, Anne Kaiser, Gabriele Kaiser-Schanz, Martina Kissenbeck, Andreas Komotzki, Evangelos Koukouwitakis, Axel Kreiser, Bernhard Kucken, Franz Küster, Peter Menge, Anett Münnich, Edith Oellers, Stephan Preuß, Zipora Rafaelov, Werner Reuber, Henriette Rintelen, Anja Maria Strauß, Tati Strombach-Becher und Tessa Ziemssen.

Die Ausstellung wird um 11 Uhr in den Räumen an der Frohnstraße. 3 eröffnet. Bis 17 Uhr besteht auch die Möglichkeit den Skulpturengarten zu besuchen. Für den musikalischen Genuss sorg Harry Meschke. Er spielt auf seinem Hang. Weitere Termine können unter 02052/9258363 vereinbart werden.

 

Das Große im Ganzen

Vom 30. Juni bis 9. September 2018 zeigen

Ute Augustin-Kaiser, Peter Gornig, Anne Kaiser, Andreas Komotzki, Evangelos Koukouwitakis, Andrea Küster, Anett Münnich, Zipora Rafaelov, Ansgar Skiba, Anja Maria Strauß, Tessa Ziemssen

unter dem Titel „Das Große im Ganzen“ ihre Kunstwerke in der galerie#23. Die Ausstellung in der Frohnstr 3, Velbert-Langenberg, zeigt eine Vielfalt von Naturdarstellungen. Es sind Ölmalerei, Grafiken, Fotos und Skulpturen auf 3 Etagen zu sehen.

Die Vernissage ist Samstag 30. Juni 2018 von 18 bis 20 Uhr.

Weitere Termine können unter der Telefonnummer 02052/9258363 vereinbart werden.

 

 

 

 

Point of View – Die Suche nach …

Enrique Azocar | Katharina Lökenhoff | Claudia Sacher | Gilbert Ward

Vernissage: 16. September um 18 Uhr
Brunch, Künstlergespräch, Lesung u.a.m.: Sonntag, 17. September, von 11 bis 18 Uhr
Dazu laden wir Sie herzlich ein.

Ab dem 16. September zeigen Künstler aus Northumberland, Großbritannien, ihre Werke in der galerie#23. Es sind aber nicht nur Britische Künstler. Claudia Sacher, ursprünglich aus Essen, lebt seit fast 14 Jahren mit ihrer Familie in Hexham. Sie beschäftigt sich seit über zwanzig Jahren mit der Fragilität des Daseins in Form von Zeichnungen, die die menschliche Gestalt in den Vordergrund stellen. Die Gestalten versuchen ein Gegenüber zu produzieren, in denen sich der Betrachter innerlich gespiegelt fühlt. Ihre großformatigen Werke „zerstört“ sie oft in einer „Performance. In der „Verwandlung“ entstehen teilweise kleine Kunstwerke, die dann gerahmt als Bild an die Wand kommen.

Zustande kam die Idee einer gemeinsamen Ausstellung als Claudia Sacher ihre Eltern in Heiligenhaus besuchte und ihre Freundin Katharina Lökenhoff traf, die schon zwei Mal in der galerie#23 ausgestellt hat.

Bei Katharina Lökenhoff steht im Mittelpunkt der Arbeit die Frage “ Was ist der Mensch? “. Dieses zeigt sich in der Auseinandersetzung mit den Qualitäten der Farbe als Äquivalent des Lebendigen. Die Bilder auf Wachshaut erforschen menschliche Gesichtszüge ebenso wie abstrakte Formen als Merkmale unserer grundlegenden Strukturen. Katharina Lökenhoff lebt und arbeitet in Essen.

Enrique Azocar, geboren in Chile, lebt heute in Newbrough. Seine künstlerischen Arbeiten, die den Titel “Ganymedes” tragen, zeigen Landschaften, die die traditionelle Idee von Landschaftsdarstellungen brechen und uns unendliche Weite vermitteln und mit Bewunderung für das Ferne füllen, ohne dass wir die Arbeiten unmittelbar als Landschaftsdarstellungen wahrnehmen. „“Ganymedes” sind entfernte Landschaften, die wir vielleicht auch träumen“, so Enrique Azocar. Zudem zeigen die Ölmalereien auf Papier Azocars Interesse daran den Malprozess offenzulegen.

Gilbert Ward, in Yorkshire  geboren, wurde schon mit vielen Skulpturen im Nord-Osten Englands beauftragt. Seine Arbeiten in Stein und Holz entwickeln sich aus seiner Faszination für Geometrie und Strukturen, die in der Natur vorkommen. Oft arbeitet er vor Ort oder mit der Öffentlichkeit, um der Landschaft ein skulpturales Gegenüber vorzustellen. “ Ich bin Bildhauer und meine bildhauerische Arbeit ist meine Antwort. Skulptur kann nicht lügen, sie ist Idee in Material, Form und Struktur zusammengebracht.” Seine Holzskulpturen sind aus Weißbuche und Esche gefertigt.

Da drei der Künstler aus Großbritannien angereist kommen, werden sie ein paar Tage das Bergische erkunden. Zu der Ausstellungseröffnung am 16. September 2017, von 18 – 20 Uhr, gibt es am Sonntag in den Räumen an der Frohnstraße 3 noch Zeit die Künstler kennenzulernen. Ab 11 Uhr gibt es eine Führung durch die Ausstellung. Jeder Künstler spricht über seine Arbeiten. Für das leibliche Wohl ist auch gesorgt. Nach dem Brunch spricht Enrique Azocar über sein Projekt sowie über Ad Reinhards Arbeiten mit Pigmenten und wie seine Technik inspirierend für seine Arbeit war.

Die Kunstwerke sind noch bis zum 4. November 2017 zu den Öffnungszeiten, Samstag und Sonntag von 15 – 17 Uhr und nach Vereinbarung unter der Telefonnummer 02052/925833 zu sehen.

Doris Stevermüer
http://www.hexham-courant.co.uk/news/Northumberland-artists-bridge-the-Brexit-divide-4e3b6f05-f1b2-40e7-a0df-2f40fc8b8b7c-ds

Gilbert Ward July Sculpture 30 Artist of the Month.

 

 

 

 

Fotografische Ansichten

Fotografische Ansichten Ausstellung vom 24. Juni bis 3. September 2017

Werner Barfus
Ulrike Harbach
Anne Kaiser
Ellen Katterbach
Evangelos Koukouwitakis
Bernard Langerock
Wilfred H. G. Neuse
OSTERKOEZLE
Uwe Priefert
Lars Ulrich Schnackenberg

Mehr als jedes andere Bildmittel hat die Fotografie unsere Wahrnehmung der Welt geprägt und unser Verhältnis zur Wirklichkeit verändert. Sie ist ein allgegenwärtiges Medium: Sowohl die Technologie als auch ihre Erzeugnisse sind Bestandteile unseres Alltags, über die wir zumeist ohne größeres Nachdenken verfügen. Vor diesem Hintergrund erstaunt es, dass die Fotografie im aktuellen Kunstbetrieb immer breiteren Raum einnimmt. Kann ein Massenmedium Kunst sein?“ fragte sich 2002 Andrea Gern im Kunstlexikon der Fotografie.

Die Antwort lieferte schon Henry Fox Talbot, der Erfinder des fotografischen Abzugs auf Papier. Er war bereits vor etwas mehr als 160 Jahren der Ansicht, die Fotografie sei »eindeutig ein Werkzeug (…), das in die Hände des findigen Geistes und der Kunst« gehöre.

Die Diskussion, ob die Fotografie eine Kunst sei oder jemals eine werden könne, beschäftigte die Kunsttheoretiker seit der Erfindung der Fotografie. Während sich das neue Medium für Porträts und Reportagen rasch durchsetzte, blieb die künstlerische Anwendung anfangs selten. Das Hauptargument, dass Fotografie keine Kunst sein könne, lag und liegt an dem technischen Vorgang, bei dem der Fotograf nichts anderes als den Auslöser zu betätigen habe.

Eine erste Kunstfotografie entstand allerdings schon Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Bemühen, mit der Kamera die Malerei zu imitieren, einerseits wurden Bilder z. B. unschärfer gemacht, andererseits wurden in Studios Menschen in malerischen Umgebungen abgebildet, ähnlich der Porträtmalerei.

Auf der anderen Seite war die Fotografie stilbildend für den Impressionismus (Momentfotografie), dessen erste Ausstellung in einem Fotoatelier stattfand. Die künstlerische Fotografie löste sich jedoch rasch von dieser Zielsetzung und gliederte sich in zahlreiche Stilrichtungen und Genres auf.

Das Museum entdeckte die Fotografie erst spät als sammlungswürdige Kunstform. Lediglich das Museum of Modern Art in New York verfügt seit seiner Eröffnung im Jahr 1929 über eine eigene Abteilung für Fotografie. Die meisten europäischen Museen begannen erst in den 1960er und 1970er Jahren mit dem Aufbau fotografischer Sammlungen.

Seit den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beginnen Auktionen im Bereich Fotografie selbstverständlich zu werden, Foto-Galerien sind keine Seltenheit mehr, wie auch die Messe in Basel letztes Wochenende (11. – 18. Juni 2017) gezeigt hat. Es wird wieder viel Fotografie gehandelt.

In der ZEIT Nr. 26/2017 und Zeit-online, erwähnt Tobias Timm die Behauptung, dass das 20., auf jeden Fall aber das 21. Jh. die Epoche der Fotografie bzw. der fotografischen Medien sei. Als Beispiel nennt er den Fotograf und Gegenwartskünstler Wolfgang Tillmans, dessen Kunst auf der Art Basel am häufigsten zu sehen war und auf den sich derzeit ganz offensichtlich sowohl das Geld als auch die Museen einigen können. Bei Sotheby’s in New York war Mitte Mai eines seiner Bilder für den Rekordpreis von 660.000 Dollar brutto versteigert worden.

Das Spektrum der Fotografie ist dabei von der Technik- und Themenvielfalt bis hin zu ideologischen Auseinandersetzungen, Gedanken über Realität und Vision, Dokumentation und Inszenierung, Ideal und Idyll, Experiment und Tradition, Aura und Zeit, Einmaligkeit und Reproduktion so reich, dass es dem Bedeutungskosmos der Malerei in Nichts nachsteht.

Auch hier in der Galerie wird ein großes Spektrum an Exponaten gezeigt, die die persönliche Auseinandersetzung des Künstlers oder der Künstlerin mit gewissen Themen und Prozessen u.a.m. zeigt.

Werner Barfus, der schon mehrmals hier ausgestellt hat, zeigt dieses Mal einen Ausschnitt aus seiner Serie „City on car“. Im Ratinger Museum waren es faszinierende Stadtlandschaften, die dem Betrachter völlig neue Einblicke in das städtische Umfeld und seiner Architektur als Reflektionen im Glas und auf Lack eröffneten. Hier sind es sehr reduzierte Blickwinkel, die in ihrer Formensprache faszinieren.

Ulrike Harbach richtet ihren Fokus auf die Relikte einer vergangenen Kultur. Bekannt sind ihre Fördertürme der Ruhrgebietszechen,  Wassertürme und Verwaltungsgebäude. In einem aufwändigen fotochemischen Prozess überträgt die Künstlerin Fotografien auf vorbehandelte Metallplatten. Daraus ergeben sich faszinierende Kontraste zwischen den Strukturen des Untergrunds und den großflächig verfremdeten Schwarz-Weiß-Aufnahmen, deren Wirkung durch die Sepiatönung noch verstärkt wird.

Anne Kaiser setzt sich seit 1993 künstlerisch mit den Themen Architektur, abstrakte Details und Landschaft auseinander. Hier zeigt sie Arbeiten, die sich auf klaren Linien und in anderen Werken auf organische Formen beziehen. Das Verbindende zwischen beiden Welten der fotografischen Position spiegelt sich in der Einfachheit, Kargheit der dargestellten Objekte wieder. I.d.R. sind es schwarz/weiß-Fotografien.

Das Geschehene und Vergangene ist für Ellen Katterbachs Arbeiten wichtig. Ausgangsbasis sind gesammelte, alte Dias, anonyme Erinnerungsdokumente fremder Menschen. Sie weisen bereits Alterungsspuren auf und werden einem weiteren bewusst herbeigeführten Verfallsprozess ausgesetzt. Dieser künstlerische Umgang mit der Patina der Zeit zeigt sich in einer neuen geheimnisvollen Welt, losgelöst von Vergangenheit und ihren Menschen. Altern und Zerfall sind erwünschte Prozesse, die sie begleitet. Feuchtigkeit und andere Schäden führen zu interessanten Veränderungen. Erst wenn ein bestimmtes Stadium erreicht ist, werden die Bilder erneut fotografiert und vergrößert. So werden aus banalen Familienfotos faszinierende Vanitas-Bilder.

Evangelos Koukouvitakis überzeugt mit handwerklich brillanten Fotografien, die an Stillleben der Renaissance und des Barock erinnern. Seit 2016 gibt es dieses neue Thema. Es sind unbelebte Objekte, Arrangements oder von Menschen produzierte Dinge, dekorativ angeordnet mit einer besonderen Ästhetik dargestellt. Es sind dabei Gegenstände der modernen Gesellschaft, die den gewissen Unterschied zum Barock ausmachen, aber auch auffordern über das Leben nachzudenken, über die Vergänglichkeit und den Tod.

Bernard Langerocks Fotografien sind Transformationen und Abstraktionen, die mit hohem ästhetischen und inhaltlichen Anspruch von der dokumentarischen zur symbolischen Fotografie führen. Schwerpunkte seiner Arbeiten liegen in der Suche nach Spuren verschiedenster Art und Weise, die im Zusammenhang mit Erinnerungen und Reflexionen die Motive bestimmen. Es sind Menschen in der Gesellschaft, aber auch einfache Strukturen in der Natur und Architektur. Bestimmt werden seine Arbeiten durch zahlreiche Auslandsprojekte weltweit. Für Bernard Langerock sind Fotografien „das Ergebnis reflektierender Urteilskraft, sie entstehen als Plakative und entwickeln sich weiter als versuchte Explikate im Kontext ihrer Zeit.“

Eine Annäherung zwischen Fotografie und Malerei verfolgt Wilfred H. G. Neuse in vielen seiner Projekte, die jeweils ihre eigene Geschichte erzählen.  Polaroid-Sofortbilder, seine sog. „Painterroids“  bestimmen einen seiner fotografischen Schwerpunkte.  Durch digitale Bearbeitung und Modifikation wird hier ein Diskurs über Fiktion und Realität angestoßen. Wilfred Neuse: „Wenn wir davon ausgehen können, vor dem unbegreiflichen Hintergrund aus dem Nichts entstanden zu sein, um dann irgendwann wieder im Nichts zu verschwinden, fällt es mir erstmal äußerst leicht, banalen und vermeintlich sinnlosen Dingen eine besondere Bedeutung zu geben.“ (06-05-2011)

Sigi Koezle, Künstler und Fotograf aus Velbert, arbeitet als Künstlerduo unter dem Namen OSTER+KOEZLE seit mehr als 17 Jahren mit dem Maler Willy Oster, am Thema ‚Raum‘. „Leere Räume“, so Sigi Koezle, „geben mehr, als man denkt.“ Seither entstanden mehrere Werkreihen, deren gemeinsames Charakteristikum das Verschmelzen von Raumansichten mit artefaktischen, homogenen und gänzlich untexturierten Farbflächen ist, die ausschließlich mit Hilfe elektronischer Bildbearbeitung entstehen. Die Räume verändern digital ins Bild geschobene Farbflächen – mal kontrastierend, mal Ton in Ton. Was nur auf den ersten Blick wie Kulissenbau wirken mag, ist pure PC-Kunst.

Uwe Priefert, der an der Kunstakademie Düsseldorf bei Daniel Hees, Peter Kleemann und Gerhard Richter studierte, fasziniert das Element Wasser. Wasser hat eine ganz besondere Anziehungskraft. Es ist lebensrettend, aber auch gefährlich, faszinieren schön und mystisch. Uwe Prieferts Wasserspiegelungen erinnern in ihrer Formensprache und Farbigkeit an abstrakte Malerei, u.a. an die Malerei des amerikanischen Malers Mark Rothko.

Der Kunsthistoriker Dieter Ronte, der ausgehend von Kandinsky und Klee, die sich auf die Linie als dynamischen Punkt, der über die Linie zur Fläche und Gestaltung führt, schreibt zu den Fotografien Lars Ulrich Schnackenbergs. „Wenn heute Künstler wie Schnackenberg vom Punkt ausgehen, ist es ein vollkommen anderer Ansatz als bei Kandinsky und Klee“. „Aus dem Punkt – heute Pixel – entsteht ein Raster, welches sich zu einem Bild entwickelt. Je nach Dichte der Pixel entstehen feine oder grobe Strukturen, die eine dem der entsprechende  Atmosphäre im Bild entstehen lassen.“ Bei dem Projekt Grenzland sind es Fragmente von Bildern, die Erinnerung beim Betrachter wachrufen durch partiell unterbrochene Raster.

 

 

mehr darüber …

Vom 22. November bis zum 20. Dezember zeigt die galerie#23 druckgrafische Werke von neun Künstlern und vermittelt so einen kleinen Überblick der spezifischen Ausdruckmöglichkeiten, die sich aus einem alten Medium der Vervielfältigung entwickelt haben bis zur heutigen künstlerischen Originalgrafik.

Der Jüngste in der Ausstellung ist der 1991 in Iserlohn geborene Steffen Jopp. Er begann 2010 an der TU Dortmund das Studium Bildende Kunst und Kunstwissenschaften mit dem Schwerpunkt Druckgraphik und studiert seit 2014 Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf. In beiden Medien, dem Holzschnitt und der Radierung, arbeitet er ungegenständlich. Ihn interessieren vor allem Strukturen und ein rhythmisches Bearbeiten der Druckplatte. Beim Holzschnitt ist es auch mal das Bildhauerwerkzeug sowie Bohr- und Schleifmaschine. Denn so Steffen Jopp: „Ich liebe und brauche den Widerstand des Materials.“

Inessa Emmer, 1986 in Kasachstan geborenen, hat nach ihrem Studium der Kunst an der TU in Dortmund bei Prof. Bettina Haaren und Prof. Jan Kolata zur Kunstakademie nach Düsseldorf gewechselt. Spezialisiert hat sich Inessa Emmer auf die Druckgraphik, insbesondere ist es der Holzschnitt. Im Mittelpunkt ihrer Betrachtung und Arbeit steht i. d. R. der Mensch, überwiegend jedoch die Frau als weibliches mystisches Wesen oder in der Rolle der Frau, welche in verschiedenen Szenarien dargestellt wird. Ein wichtiger Aspekt ihrer Arbeiten ist die Farbvielfalt. Vom Hintergrund bis hin zum Vordergrund werden die Farben immer wieder übereinander gedruckt und zu einer neuen Variation zusammengesetzt.

Auf das klassische Schwarz-Weiß beschränkt zeigt Michael Falkenstein seine Drucke. Der 1971 in Neuss geborene Künstler schloss 2002 sein Studium  als Meisterschüler Konrad Klaphecks ab. Durch asiatische Kommilitonen wurde er ermuntert, sich auf den Holzschnitt zu spezialisieren. Sind es sonst eher ungewöhnlich große handabgezogene Holzschnitte, die er schon einmal in der galerie#23 gezeigt hat, zeigt er diesmal kleine Variationen. Auch in den kleineren Formaten ist es auf den ersten Blick ein feines, rhythmisch geordnetes Gewebe. Bei längerer Betrachtung treten Menschen hervor und Architektur und Natur wird sichtbar.

Eine Mischtechnik zeigt sich bei Jette Flügge, die ihr Studium der Druckgrafik als Meisterschülerin bei Thomas Ruch, fadbk Essen, abschloss. 2010 folgte ein weiteres Studium mit dem Schwerpunkt Graphik bei Prof. Bettina van Haaren. Die Motive ihrer Werke kommen aus der Natur, dem eigenen Umfeld und aus persönlichen Erinnerungen. Dazu werden symbolhafte Formen entwickelt, Musterhaftes taucht in unterschiedlichen Zusammenhängen wiederholt auf. „Ich vermeide Eindeutiges ganz bewusst“, so die Künstlerin: „Der Spannungsbogen ist mein Interesse, das Zwischen-den-Möglichkeiten-Sein. So gesehen will ich durchaus verunsichern.“

Juan Collantes, 1974 in Peru geboren, Meisterschüler von A.R. Penck, druckt seine Holzschnitte auf Leinwand und Papier – und sogar auf Pizzakartons sowie Reissäcke, die er bei einem Besuch in seiner Heimat Peru entdeckt hat. In Mischtechnik kombiniert er Malerei mit druckgrafischen Verfahren und Collagen. „Meine Holzschnitte sind sehr expressiv sowie figurativ. Die Motive sind meistens Erzählungen, Träume, Erinnerungen und Szenen aus dem alltäglichen Leben. Heute lebt und arbeitet er in Deutschland und Peru.

Die 1961 in Krefeld geborenen Bettina van Haaren, studiert in Mainz, hat seit 2000 eine Professur für Zeichnung und Druckgraphik an der Technischen Universität Dortmund. Ihre druckgrafischen Werke vermitteln in ihrer Reduktion und teilweisen Fragmentierung eine erstaunliche Intensität. Bedeutungsinhalte werden auf die immer wiederkehrende Figur der Künstlerin bezogen und zwingen den Betrachter sich damit auseinanderzusetzen. Ihre neueste Publikation zur Ausstellung im Kunstmuseum Bochum heißt Senkblei mit Texten von Hans Günter Golinski, und Alfred Gulden, Bettina van Haaren und Uwe Haupenthal.

Enoh Lienemann, 1959 in London geboren mit deutsch nigerianischen Wurzeln, befasste sich nach der Ausbildung zur Goldschmiedin mit der Grafik. Ihre Druckstöcke entstanden seit 1997. Die  Motive haben sich aus der Zeichnung entwickelt. Die Inhalte ihrer Grafiken sind bis heute charakteristisch für alle nachfolgenden Arbeiten. „In meinen Holzschnitten demaskiere ich und zeige das, was dem Blick lieber verwehrt ist“, so die Künstlerin. Geschichten von Menschen und über Menschen interessieren sie und werden in verschiedenen Medien aufgegriffen, die sie in ihrer letzten Ausstellung in der galerie#23 präsentierte.

Werner Reubers, 1947 Essen geboren,  studierte an der Akademie in Düsseldorf, und lebt und arbeitet seitdem auch dort. Auch er kennt die galerie#23. Aus der Malerei kommend, zeigen seine Holzschnitte eine Verknüpfung von Skulptur und Malerei mit hoher Expressivität. Die dabei verwendete Technik des Hochdrucks erlaubt ihm eine gröbere Linien- und Flächenstruktur, die er bildwirksam einsetzt. Im Nachgang des Drucks wird jedes Blatt mit farbigen Eingriffen akzentuiert und verändert. Die Farbe verwendet er dabei jedoch nie als Kolorierung, sondern sie ist eigenständiges Element, die jedes Blatt zu einem unverwechselbaren Unikat macht.

Der 1944 in Freiburg am Breisgau geborene Maler, Grafiker und Autor Horst Dieter Gölzenleuchter, lebt und arbeitet in Bochum. „Ich nehme, was ich finde oder bekomme“, so der Künstler. Mal ist es ein Balken, den ihm Bauarbeiter schenkt oder ein Fundstück vom Sperrmüll oder von einem anderen Ort. Mit wenigen Mitteln und Werkzeug versucht H.D. Gölzenleuchter zum Ziel zu gelangen, das Wesentliche des Lebens bildlich in das Holz zu übertragen, um es anschließend zu drucken.

Wer sich mit den Künstlern auseinandersetzen will, ist herzlich eingeladen zur Vernissage am Samstag, 21. November um 18.30. Die Einführung in die Ausstellung erfolgt durch den stellvertretenden Direktor des Museum Bochum Sepp Hiekisch-Picard. Die Ausstellung ist vom 22. November bis zum 20. Dezember in den Räumen der galerie#23, Frohnstraße 3 in Velbert-Langenberg zu sehen. Die Öffnungszeiten sind Samstag und Sonntag von 13 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung.

 

 

 

 

 

Stadt – Mensch – Natur

Eröffnung: Freitag, 22. August 19.30 Uhr
Samstag, 14 – 20 Uhr, Sonntag, 12 – 18 Uhr
Erinnerung an Karl Friedrich Riedel:
Sonntag 24. August 2014 um 12 Uhr

Ralf Altreuther
Helmut Büchter
Adrian Eiserlo
Angelika Herker
Martina Kissenbeck
Michel M.
Hans-Peter Menge
Hildegard Monßen
Uta Pithan
Inka ter Haar
Gerard van Smirren
Tessa Ziemßen