Vom 27. September bis zum 26. Oktober 2014 sind in der Räumen der galerie#23 die Kunstwerke von Katharina Lökenhoff und Jems Robert Koko Bi zu sehen. Beide in Essen lebenden Künstler haben sich gemeinsam über längere Zeit mit dem Thema Haut und Knochen auseinandergesetzt und das Ergebnis künstlerisch umgesetzt.
Für den 1966 in Sinfra an der Elfenbeinküste geborenen Künstler ist mit dem Begriff „Knochen“ das Holz der Bäume gemeint. Es ist das besondere Verhältnis des Künstlers, der von 1988 bis 1995 an der Kunstakademie in Abidjan studierte, zu diesem Material. Geprägt wurde seine Beziehung zum Holz auch durch seine Herkunft und den religiösen Funktionen geschnitzter Bildwerke in den Tagen seiner Kindheit.
1997 kam er mit einem DAAD-Stipendium nach Deutschland, um sein Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf weiterzuführen, dass er 2000 als Meisterschüler Klaus Rinkes abschloss.
Er arbeitet aus dem vollen Stamm mit der Motorsäge eindrucksvolle figürliche Holzskulpturen, Stühle und anderes. Es ist seine zweite Ausstellung in der galerie#23.
Seine letzten großen Erfolge waren 2013 die Biennale in Venedig und 2014 die Ausstellung Die Göttliche Komödie(Dante) aus Sicht afrikanischer Gegenwartskünstler im MMK Frankfurt sowie die Teilnahme an der Ausstellung Afrikanische Meisterwerke – Kunst der Elfenbeinküste, die Anfang des Jahres im Rietberg Museum, Zürich, zusehen war, die zur Zeit in Bundeskunsthalle Bonn ist und dann weiter zieht in De Nieuwe Kerk nach Amsterdam, die berühmt ist für ihre außergwöhnlichen Ausstellungen, und anschließend nach Paris wandert.
Katharina Lökenhoff studierte an der Universität Essen. Sie ist fasziniert von der kulturell unterscheidenden und verbindenden Vielschichtigkeit von “Haut“. Für die Künstlerin ist die Haut nicht nur Spiegel der Seele, sondern auch ein „einmaliges interkulturell-menschliches Phänomen einer Grenze zwischen dem Innen und Außen eines jeden Körpers“.
Ihre kleinformatigen Bilder in Tusche auf Wachs zeigen archetypische Szenen, welche aus dem Spiel mit kollektiv wirkenden Bildmotiven verschiedener Kulturen entstehen. Im konkreten Bezug zum Ausstellungsraum wird ein etwa 2,70 m hoher Wachshaut-Kokon installiert. Er lädt zum Eintreten ein und umhüllt den Einzelnen mit einer Art Zweithaut.
Des Weiteren können von der Künstlerin bemalte Wachshaut-Masken von Besuchern der Galerie wie Gesichtshüllen getragen werden. Das Phänomen der Masken ist vielleicht mit das Geheimnisvollste der menschlichen Kultur überhaupt. Verbirgt die Maske in Europa eine Persönlichkeit, so bringt z.B. die Masken-Performance der Guro in der Cote d‘Ivoire eine Wesenheit zur Erscheinung.
Wer mehr sehen und erfahren möchte ist eingeladen zur Ausstellungseröffnung am Samstag, 27. September, um 18 Uhr nach Velbert Langenberg in die galerie#23. Die Räume in der Frohnstraße 3 sind bis zum 26. Oktober am Freitag von 17-19 Uhr, Samstag und Sonntag von 12 bis 15 Uhr geöffnet. Termine können auch telefonisch außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden.
Die Ausstellung „Afrikanische Meister“ ist noch kurze Zeit in Bonn zu sehen. Auch Werke von Jems Robert Koko Bi. Der ivorische Künstler hat nach 15 Jahren jetzt erstmals sein Dorf besucht. Die DW begleitete ihn.
http://www.dw.de/ein-künstler-