Patrick Borchers, 1975 in Herdecke geboren, lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Hagen. Nach einem Kunst- und Sonderpädagogikstudium an der Universität Dortmund mit dem Schwerpunkt Grafik, nahm er sein Studium bei Timm Ulrichs an der Kunstakademie Münster auf. Bei Patrick Borchers sind es Tiere, die ihn in seinen Vorstellungen beim Arbeiten begleiten. Aber nicht nur. Er verfolgt auch das aktuelle Mediengeschehen internationaler Protestbewegungen, indem er Bilder aus den Nachrichten sammelt und eigene Videoaufnahmen fertigt. Dazu zeichnet er Bilder, die sich in ihrer feinen konzentrierten Linienführung auf das Wesentliche des Geschehens beschränken. Aber immer sind seine Beobachtungen der Reflexion der Medien und deren Verbleib im Gedächtnis sowie einem möglichen universellen Prinzip von Massenbewegungen auf der Spur.
Anne Kückelhaus, Jahrgang 1977, studierte an der Kunstakademie Münster und schloss als Meisterschülerin bei Timm Ulrichs ab. Auch sie befasst sich in ihren Arbeiten mit dem Thema Tier. Es sind aber keine ausschließlich realistischen Tierplastiken. Vielmehr handelt es sich um humoristische, hintergründige, skurrile und zuweilen morbide Erscheinungen von Pferden, Hunden oder Hasen. Durch fehlende oder nur leicht angedeutete Körperteile wird dem Betrachter ein schön verpackter Galgenhumor vorgeführt, der zum Nachdenken anregen soll. Erreicht wird dieser Humor auch durch die im Widerspruch verwandten Materialien. Weiche und harte Stoffe werden von Anne Kückelhaus virtuos mit- und gegeneinander ausgespielt. Sie fordert auf das Hineinversetzen in ihre Tierskulpturen und den sich im Anschauungsprozess formenden Bedeutungshorizont. Die inszenierten Tierobjekte, mit zum Teil direkt auf die Wand gezeichneten Abbildungen, können auch als Fabeln angesehen werden, in denen Tiere eine menschliche Rolle übernehmen mit einem symbolisch erhobenen moralisierenden Zeigefinger.