Anja Maria Strauss & Ellen Katterbach: mehr darüber …
Durch Reduktion auf charakteristische Details, wie die haarigen Flugschirme der Blüte des Löwenzahns, die ein filigranes Netz aus weißem Flaum bilden, oder die Robinienstacheln, die auf Drähten befestigt leicht wie Federn sich im Wind bewegen können, wird die Natur ihrer Zweckmäßigkeit beraubt. In ihrer neuen Positionierung verweisen die Pflanzen in ihrer Schönheit auf die Vergänglichkeit, aber auch auf den ewigen Kreislauf der Natur.
Für Ellen Katterbach sind es die alltäglichen Erscheinungen, die sie prägnant detailliert und reduziert in S/W darstellt. Sie stehen immer im Zusammenhang einer Situation davor oder danach. Es geht bei ihrer analogen Fotografie um Unberührtheit und Zerstörung, aber auch um Hoffnung und Gefühlsmomente. Die farbigen Bilder sind Vergrößerungen gesammelter alter Dias, anonyme Erinnerungsdokumente fremder Menschen. Sie weisen bereits Alterungsspuren auf und werden einem weiteren bewusst herbeigeführten Verfallsprozess ausgesetzt. Dieser künstlerische Umgang mit der Patina der Zeit zeigt sich in einer neuen geheimnisvollen Welt, losgelöst von Vergangenheit und ihren Menschen.