Aktuelles: Stephan Preuß
Finissage, Sonntag, 15. Oktober 2017 von 15 – 17 Uhr im
„Kleines Format“ – Hauptstraße 67, 42555 Velbert-Langenberg
3. September bis 15. Oktober
Das „Kleine Format“ ist geöffnet, Sonntag von 15 bis 17 Uhr
Träume Räume – Architekturbilder von Stephan Preuß
Der in Wuppertal lebende Künstler Stephan Preuß kommt in seinen Arbeiten, vor allem in seinen Zeichnungen und Radierungen, immer wieder auf die Themen Architektur und Raum zurück. 1963 in Bonn geboren, studierte er ab 1984 Grafik- und Kommunikationsdesign in Wuppertal. Heute lebt und arbeitet er dort als Grafikdesigner, Illustrator und Informationsgrafiker in Agenturen.
Auf die Frage wieso er sich mit Architektur beschäftigt antwortet er: „Bestimmte Orte üben eine Faszination aus. In meinem Wuppertaler Alltag interessieren mich beispielsweise die Einblicke in an Talhängen übereinander geschichtete Straßenzüge, in der Toskana ziehen die oft in atemberaubende Landschaften organisch gewachsenen Dörfer und Städte Tausende von Touristen in ihren Bann. Industrie-Kathedralen, etwa im Ruhrgebiet, wollen dem Vergessen entrissen und abgebildet werden. Moderne Architektur wirkt oft durch klar erkennbare Volumen und Oberflächenstrukturen spannend. Eine plötzliche Öffnung der Stadt zum weiten Raum, z. B. in einem Hafen oder an einer Uferpromenade, bleibt mir im Gedächtnis haften. Es gibt zig Beispiele.“
Bei Preuß gibt es allerdings neben den realen Orten auch die nicht wirklich existenten, mal phantastischen, mitunter geträumten Gebäude und Städte, die auf dem Papier Schritt für Schritt Gestalt annehmen. Im Fall der realen Architektur zeichnet er am liebsten direkt vor Ort, erlebt die Atmosphäre beim Skizzieren und lernt dort nicht selten Bewohner der Orte kennen. Manchmal assistiert die Kamera dem Notizblock und zeichnet Details auf, sodass eine Umsetzung im Atelier stattfinden kann.
Bei den erdachten Motiven ist es oft schwerer, ihren Charakter „einzufangen“. Perspektivisches Konstruieren kann helfen oder ein Modell aus Holz und Karton die Vorstellung erleichtern. Übermalen, „Radieren“ und einen neuen Anlauf nehmen ist dabei nicht immer zu vermeiden, bis sich die Orte mit Leben füllen und sie authentisch erscheinen. Dabei entstehen mitunter ziemlich ungewöhnliche bis phantastische Konstruktionen, Wesen und Orte.
Weitere Motive bei Preuß sind abstrahierende Darstellungen, in denen Strukturen an die Stelle der Dinge treten, wodurch sich ein Eindruck bildet, als ob man durch Dinge und Gestalten hindurchsehen könnte. In unregelmäßigen Abständen entstehen außerdem Objekte aus Fundstücken, die bereits einmal unter dem Titel „Stöckchenmuseum“ zu einer Installation herangewachsen sind und ausgestellt wurden – ein Projekt, das auf seine Fortsetzung wartet.