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news & termine der galerie#23

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Cordula Schlößer Braun ließt aus ihrem Buch „… als jeder Nachmittag noch nach Sonntag schmeckte“. Dieser Band vereinigt eine Sammlung von Texten, die augenscheinlich unterschiedlicher nicht sein könnten. Neben Erzählungen aus dem Leben, die mal liebevoll romantisch, mal beobachtend realistisch sein können, finden sich auch Kriminalgeschichten, ja sogar dystopische Elemente.

Was jedoch allen im Kern gemein ist, ist ihr Charakter. Der Grundgedanke, dahinter zu schauen, die Details, die Tiefe wahrzunehmen und wiederzugeben. Und oftmals ist es auch eine Art nostalgischer Sehnsucht, die das Coverbild von Franz Josef Grimmeisen spiegelt und die ebenso in diesen Texten – mal mehr mal weniger – zu lesen ist.

Eine Sehnsucht nach jenem Grundgefühl jener Zeit, als jeder Nachmittag noch nach Sonntag schmeckte.

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In Duisburg geboren und in Linz am Rhein aufgewachsen, entstammt sie einer künstlerischen Familie aus Linz am Rhein, der Vater Bildhauer Günther Oellers, ihre Mutter die Malerin Edith Oellers-Teuber und ihr Bruder der Kunsthistoriker Adam C. Oellers.

Nach ihrem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei den Professoren Gerhard Hoehme, Walter Hofmann und Werner Spies arbeitete Edith Oellers ab 1982 als freie Malerin für die Museumspädagogik des Kunstmuseums Düsseldorf, ab 1990 folgten Lehraufträge an der Europäischen Akademie in Trier und ab dem Jahr 2000 ebenfalls an der Schule für Kunst und Theater in Neuss sowie von 2007 bis 2013 für Malerei an der Universität Duisburg-Essen. 1991 erhielt Edith Oellers den Kunstpreis der Stadt Düsseldorf.

Das Thema ihrer Bilder ist der Mensch in seiner Umgebung, Orte des alltäglichen Lebens. „Ständig begegnet mir die Welt als eine Fülle von Situationen, die immer mit Leuten zu tun haben“, so Edith Oellers. „Da ich zudem auch noch immer mit mir selber unterwegs bin, gibt es die Welt nur als eine von Menschen überformte Realität. Die Leute begegnen mir, flüchtig oder intensiv, sie kommunizieren miteinander oder wenden sich voneinander ab, sie machen Gesichter und Gesten und wenn keiner da ist, nehme ich mich selber wahr in Beziehung zur Umwelt und ihren Gegenständen. Der Alltag erzählt dauernd Geschichten; ich brauche sie nur aufzugreifen und zu versuchen, sie zu verstehen. Verstehen heißt hier aber in Malerei übertragen, sie mit bildnerischen Mitteln weiterzuerzählen und auf einen Betrachter zu spekulieren, der mit seinen Gedanken und Gefühlen dazukommt. Im Alltag des Malens habe ich jeden Tag die Aufgabe, meine Vorstellungen genau zu formulieren, mit Farbe und Leinwand als Werkzeug Bilder entstehen zu lassen. Dabei nutze ich alle Möglichkeiten des Materials. Die Farbe ist mal aufgestrichen, mal getupft oder gewischt, dick gespachtelt oder getropft. … Die Geschichten sind nicht mit Worten nachzuerzählen, sie sind komplexe Bilder von erlebter, erinnerter und gefühlter Wirklichkeit, die sich im Prozess des Malens noch einmal verändern und verwirklichen“, so Edith Oellers.

Als Inspiration und Erinnerungsstütze dienen Edith Oellers für Ihre Bildkompositionen eigene und gefundene Fotografien von Orten, Menschen und Szenen, die ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben, die etwas in ihr bewegen und somit Geschichten erzeugen.

Es sind unter anderem die Erlebnisse vieler Reisen, die die Themen der Bilder ausmachen: China, Japan, Afrika, Persien und immer wieder Italien. Die letzte Reise bis vor ein paar Tagen war Korea. Eine andere Welt als die hier in Europa, in Deutschland. Wenn man in anderen Ländern einer anderen Kultur begegnet, kann man im Kontrast vielleicht einen besseren Blick auf seine eigene Welt bekommen, die anders ist und sich auch laufend verändert, zum Positiven wie zum Negativen.

Lebenswelten – eine Zielsuche

Ihre Wälder rauschen. Blätter tanzen über die Leinwand. Wege führen geheimnisvoll ins Irgendwo.  Daneben, dazwischen, darüber und darunter findet sich Vegetation in überbordender Farben- und Formenpracht. Die Blicke führen entlang der Pfade und schweifen doch immer wieder vom Weg ab, hinein in einen Dschungel energetischer Explosionen. Es ist ein Dschungel voller lebensfroher Emotionen. 

Und doch bleibt die Vergänglichkeit nicht außen vor. Bäume stürzen um, Blätter tänzeln zu Boden, saftiges Grün weicht trockenem Sand. Abgestorbene Stümpfe ragen wie Mahnmale aus dem Moor in den Himmel. Nichts bleibt, wie es ist, alles ist in ständiger Veränderung. 

Anett Münnichs Blick ist genau auf dieses Werden und Vergehen gerichtet. Es scheint ein ganz natürlicher Vorgang zu sein. Doch was passiert, wenn der Mensch in diesen Vorgang eingreift, das gewachsene Land verändert. Ob es die Land- und Forstwirtschaft ist, der Bergbau oder die Förderung von Öl und Gas, ob es die Landnahme durch Städte ist oder der Ausbau des Verkehrsnetzes, in jedem Fall bedeutet dies ein konsequentes Eingreifen in die Natur und damit ein Tanz auf des Messers Schneide. 

Anett Münnich ist in einer Försterei in der Niederlausitz aufgewachsen, was ihre enge Verbundenheit mit der Natur erklärt. Sie studierte erst in Sachsen-Anhalt, dann in Berlin und zog 2023 schließlich aus der Hauptstadt wieder zurück in die Lausitz. 

Aktuell beschäftigt sich die Künstlerin mit der landschaftlichen Veränderung ihrer neuen Wahlheimat. Sie fesselt die Blicke des Betrachters in Ihren Gemälden durch die Üppigkeit von Linien und Farbflächen und in Ihren Papierarbeiten durch die filigranen Vernetzungen. Wer sich auf ihre Kunst einlässt, wird hineingezogen in ihre Geschichten, die sich mit den eigenen Gedanken verbinden und zu einem erlebnisreichen Augenschmaus werden. 

Die Ausstellung in der Galerie #23 in Velbert-Langenberg, Frohnstraße 3, zeigt nicht nur mehr als 30 Gemälde und Siebdruckarbeiten aus dem aktuellen Schaffenszyklus der Künstlerin. Auch einige Ihrer über zwei Meter langen und in filigranem Schnitt bearbeiteten Papierbahnen werden zu sehen sein. Die Ausstellung wird am 29. Juni um 15 Uhr eröffnet und kann bis zum 10. August 2025 besucht werden.

 

Skulpturengarten

Am 12. Mai 2024, 11 Uhr, eröffnen wir dieses Jahr den Skulpturengarten mit Werken von Helmut Büchter. Die Galerie ist bis 18 Uhr geöffnet mit verschiedenen Veranstaltungen (siehe unter Büchermarkt). 

galerie#23

Büchermarkt

Bücher und mehr …

Seit 2022 befindet sich in der galerie#23 ein Bücherzimmer mit mehreren hundert Büchern verschiedener Sparten, Bücher über Kunst und Kultur, Klassiker, auch in englischer und italienischer Sprache und auch entspannende Literatur. Selbst kleinere Kinder kommen nicht zu kurz. Ein Besuch lohnt sich.

Am 12. Mai 2024, ab 12 Uhr, gibt es verschiedene Veranstaltungen. Weitere Informationen folgen.

LICHT-BLICKE, Ausstellung vom 19. Januar - 30. März 2025

mit den „Neorealisten“ Rudi Bannwarth, Rolf Kampmann und Lars Lehmann

Der Neue Realismus war eine sich Ende der 1950er Jahre entwickelnde Gegenbewegung zum Abstrakten Expressionismus und zum Informel. Er fand seine neuen Ausdrucksformen zunächst in der Aktionskunst, Fluxus und Objektkunst. Mit seiner Hinwendung zu Alltagsdingen des Lebens nahm er einige Elemente der Pop Art vorweg, deren Einfluss zunahm und die zunehmende Aufmerksamkeit auf sich zog, um die Idee des Konsumismus und gesellschaftspolitische Themen zu untersuchen.

Beuys darf man in diesem Zusammenhang aber auch nicht vergessen, der dem Neuen Realismus Aufwind gegeben hat, denn der Begriff Kunst ist seit den Tagen von und durch Beuys so sehr erweitert worden, dass man keine Konturen mehr erkennen kann. Das absolute Streben nach Innovationen und Kreativität beherrscht das Kunstschaffen, macht sie aber immer unverständlicher und hängt von Erklärungen ab. Auch Installation und Performance haben oft gegenüber den anderen Disziplinen, Malerei, Grafik und Bildhauerei sich in den Vordergrund gedrängt. Das Erlernen der Grundstrukturen des Handwerks wie Zeichnen, Farblehre, Materialkunde u.a.m. steht nicht mehr als Voraussetzung für das Kunstschaffen. Dabei soll nicht behauptet werden, dass das Experiment im Bereich Kunst unwichtig ist. Jetzt kommt noch die Sparte der KI hinzu, wo die Frage „Was ist Kunst?“ noch mehr an Gewicht bekommt.

Auch der Künstlersonderbund Deutschland in Berlin hat es sich zum Ziel gesetzt, insbesondere Künstler zu fördern und zu unterstützen, die auf dem Gebiet der Malerei und Plastik in ihrer Arbeit realistische Tendenzen von hoher Qualität nachhaltig verfolgen und ganz allgemein dem Realismus der Gegenwart, der Gegenständlichkeit als innovativem Teil der künstlerischen Moderne in der Öffentlichkeit eine größere Wahrnehmung und Wirksamkeit zu verschaffen.

Gegründet 1990 in Berlin, verstand er sich ursprünglich als Sezession vom Deutschen Künstlerbund, bezieht aber heute eine eigenständige Position. In einer Zeit der Bildüberflutung durch die Medien ist der Realismus für die Künstler dieses Sonderbundes kein Prinzip, keine einengende Theorie, sondern die Ehrfurcht vor dem Lebendigen, der erfahrbaren Wirklichkeit. Die Vielfalt der künstlerischen Handschriften eint ein hoher Anspruch an künstlerische wie handwerkliche Qualität innerhalb einer lesbaren Bildsprache.

 

 

galerie#23: Coming soon

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